WAZ: Von Staus und Schäden
Archivmeldung vom 21.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDen deutschen Schulministern hat es entweder an Intelligenz oder an Einsicht gefehlt, als sie für das Jahr 2011 die Ferienstarts der drei größten Bundesländer praktisch auf ein Wochenende legten. Jeder Schulanfänger hätte das solider geregelt. Aber das ist nur ein Grund, warum dieser Samstag für viele Pkw-Urlauber nervig werden könnte.
Der andere liegt in der verrottenden, kaputt gefahrenen Substanz des Straßennetzes. Allein bei 300 Autobahn-Brücken ist die Sanierung aus Sicherheitsgründen nicht mehr aufzuschieben. Das Bundesverkehrsministerium hat die Finanzmittel kurzfristig auf 674 Millionen Euro verdoppelt. Es war eine Aktion Notbremse. Es ist die zunehmende Zahl der Sanierungs-Baustellen, die - in der Ferienzeit wie im Herbst - die der Staumeldungen nach oben treibt. Sie erreicht einen Rekordwert von jährlich 185 000. Und sie blockiert den wegen des überbordenden Transitverkehrs nötigen Ausbau des Netzes mit weiteren Spuren. Denn immer mehr Staatsgeld muss in Reparaturen fließen.
Der deutsche Staat darf sein Straßen-Vermögen nicht verfallen lassen, und er darf auch nicht Zukunftsprojekte wie die für eine entlastende Güterbahn vernachlässigen. Entscheidungen über die Finanzierung unserer Verkehrswege drängen also. Da liegt Bayerns Regierungschef richtig, der Klartext zur Pkw-Maut vor Jahresende fordert.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)