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Neues Deutschland: zum Bericht der Bahn über die Spitzelaffäre

Archivmeldung vom 11.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Irgendwie mag man das Gleichnis mit dem Eisberg und seinen zwei Dritteln, die zwar unsichtbar, doch kreuzgefährlich sind, nicht mehr hören. Auch und gerade nicht, wenn es um Korruption geht. Doch eines ist klar: Kein Eisberg kann schwimmen ohne Meer.

Manches ist gefüllt mit Unehrlichkeit, Gier und Verlogenheit. Die Sucht nach dem eigenen Vorteil ist Gesellschaftsprinzip. Gesetze hin, Moral her. Um nicht missverstanden zu werden: Dass die Eisberge der Korruption immer zahlreicher vor unseren Küsten auftauchen, ist kein Freibrief für jene, die mit unerlaubten, weil ungesetzlichen Mitteln unter den Meeresspiegel schauen wollen. Und dabei ähnliche kriminelle Mittel anwenden wie die, die es angeblich oder wirklich zu verfolgen gilt. Derzeit wehen an der Spitze der  Eisberge DB-, Telekom- oder Siemens-Flaggen. Doch schon jetzt ist klar, dass es viel mehr eisige Schwimmer gibt. Mit 79 Prozent der (aufgeklärten) Korruptionsfälle stehen die Kommunen an der Spitze der illegalen Vorteilsnahme. Abwasser bringt vielen viele Vorteile, Müll ist ein globales Problem, also regional gewinnbringend und Mafia kein Begriff, der nur im Kino spielt. Wer behauptet da, dass so etwas in den anstehenden Wahlkämpfen keine Rolle spielt. Allzu viele Politiker sind von jener Statur, die keinen Gedanken an Lauterkeit, wohl aber an Eisberge aufkommen lassen.

Quelle: Neues Deutschland

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