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Stark erholt

Archivmeldung vom 16.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Was für ein Aufstieg: Nicht nur im Corona-Jahr 2020 steckte Daimler im zweiten Quartal in der Verlustzone, auch im Jahr zuvor prägten rote Zahlen den Abschnitt von April bis Juni. Jetzt präsentierte der Konzern knapp eine Woche vor dem Zwischenbericht stolz ein Quartalsergebnis von knapp 5,2 Mrd. Euro vor Zinsen und Steuern.

Ganz überraschend kam die starke Entwicklung nicht, erholt sich doch die gesamte Branche dank der starken Nachfrage schon seit etlichen Monaten. Erst vor kurzem hatte Volkswagen für die ersten sechs Monate ein operatives Ergebnis von 11 Mrd. Euro bekannt gegeben.

Allerdings ist das gute Abschneiden angesichts der Knappheit von Halbleitern und gestiegener Rohstoffpreise, be­sonders für Stahl, schon bemerkenswert. Das lässt sich nicht nur mit Skaleneffekten aufgrund des steigenden Absatzes erklären. Bisher gelingt es Daimler und offenbar auch den Konkurrenten ganz gut, die rar gewordenen Mikrochips in erster Linie für die Modelle zu reservieren, die höhere Margen erzielen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass von kleineren Autos mit geringeren Ergebnisbeiträgen weniger produziert wird, als es die Bestellungen hergäben. Damit steigt die Rendite des gesamten Pkw-Segments. Dahinter verbirgt sich der von Daimler als günstiger Produktmix be­schriebene Grund für das gute Abschneiden.

Die Frage ist, ob sich der Mangel an Halbleitern noch länger so gut managen lässt. In diesen Tagen traf die Knappheit erstmals die Produktion der besonders profitablen S-Klasse und des neuen Elektroautos EQS in Sindelfingen. Die Fertigung muss zeitweise gestoppt werden.

Auf der Seite der positiven Einflüsse stehen neben der starken Nachfrage trotz gestiegener Preise für Rohstoffe niedrigere Kosten. Das ist das Ergebnis des Sparprogramms mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze. In der Coronakrise verschärfte der Vorstand die Anstrengungen, was sich angesichts der heiklen Situation vor gut einem Jahr leichter mit der Arbeitnehmerseite durchsetzen ließ als in Zeiten lebhafter Nachfrage und auskömmlicher Renditen.

Die Ausgangslage von Daimler auf dem weiteren Weg des Wandels der Branche zum Elektroantrieb hat sich innerhalb eines Jahres erheblich verbessert. Das kommt rechtzeitig mit den verschärften Vorgaben der EU und ihrem Programm "Fit for 55" für den Klimaschutz. Dafür werden von Daimler Antworten erwartet - schon am nächsten Donnerstag, wenn der Vorstand über die Strategie berichtet.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Joachim Herr

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