Neue OZ: Kommentar zur Bundestagswahl
Archivmeldung vom 18.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwei der zur Bundestagswahl im Herbst erstmals zugelassenen Parteien sollte man sich merken: Der Freien Union von Ex-CSU-Rebellin Gabriele Pauli ist ein Achtungserfolg ebenso zuzutrauen wie der immer populärer werdenden Piratenpartei.
Die Pauli-Jünger leben von der Popularität ihrer Protagonistin, die zunächst als Widersacherin von Edmund Stoiber, später mit schillernden Auftritten und obskuren Vorstößen etwa für eine Befristung der Ehe ins Rampenlicht trat. Handfester ist da schon der Anspruch der Piratenpartei, einer immer breiter werdenden Bewegung, die bei den Europawahlen erste Erfolge einfuhr. Sie befasst sich als Kämpferin für ein freies Internet immerhin mit einem Thema, das Viele angeht - auch wenn dieses für die meisten Wähler nicht das Wichtigste sein mag.
Dass so genannte Spaßparteien diesmal nicht zugelassen sind, ist kein Verlust. Forderungen wie die der PARTEI von Ex-Titanic-Chefredakteur Sonneborn nach Wiederaufbau der Mauer mag man witzig finden. Eine ernstzunehmende Alternative im Spektrum der demokratischen Willensbildung zeigen solche Gaga-Parolen aber nicht auf.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung