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Rheinische Post: Schulgeld: ungerecht

Archivmeldung vom 09.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die geplanten 100 Euro zu Beginn eines jeden Schuljahres für Kinder aus Hartz IV-Familien sind gut gemeint. Doch dies ist bekanntermaßen das Gegenteil von gut.

Der Beschluss, den die Spitzen der großen Koalition in der Hektik der Finanzkrise am Sonntag gefasst haben, wird ihnen noch auf die Füße fallen. Schon herrscht Uneinigkeit, ob das Geld bar oder als Gutschein ausgegeben werden soll. Das Ergebnispapier vom Sonntag legt eine Barauszahlung nahe. Die Familienpolitiker von Union und SPD wollen aber sicherstellen, dass das Geld auch wirklich für Hefte und Schulbücher ausgegeben wird. Offen mag niemand mutmaßen, dass zusätzliches Geld nur in Unterhaltungselektronik oder Alkohol investiert werde. Aber die Sorge, dass zu viele Eltern, die Hartz IV empfangen, das Geld nicht zweckgemäß ausgeben, legt die Gutscheinlösung nahe. Das wiederum bedeutet viel Bürokratie für wenig Hilfe. Zudem ist das 100-Euro-Schulstarter-Paket nur für Kinder von Hartz IV-Empfängern ungerecht. Denn diese sind von Zuzahlungen zu Schulbüchern in den meisten Bundesländern befreit. Eltern mit niedrigen Einkommen müssen hingegen für Bücher und Schulmaterial selbst aufkommen.

Quelle: Rheinische Post (von Eva Quadbeck)

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