Stuttgarter Nachrichten: Robert Enke
Archivmeldung vom 12.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn das grausame Schicksal von Robert Enke überhaupt einen Sinn haben kann, dann den, dass die Öffentlichkeit endlich offen über eine Krankheit spricht, die in westlichen Hochleistungsgesellschaften weit verbreitet, aber noch immer mit Tabus behaftet ist.
Allzu häufig und allzu schnell wird den Betroffenen der Stempel des Verrücktseins aufgedrückt. Die eigene Scham, die Angst vor dem gesellschaftlichen Stigma oder die Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes verhindern die rasche Suche nach ärztlichem Rat und therapeutischer Hilfe. Angst und Schwäche sind nicht vorgesehen in einer profitorientierten Welt, die Leistung zum Fetisch erhebt - und das nicht nur im Sport.
Quelle: Stuttgarter Nachrichten