Lausitzer Rundschau: Politiker und Talkshows Die Fernbedienung hilft
Archivmeldung vom 24.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm Ende entscheidet nur einer: der Zuschauer. Wenn er die Quälgeister aus Politik und Talk nicht mehr sehen und hören will, dann drückt er halt die Fernbedienung. Und zack, das war es für die Quasselstrippen.
Mal ehrlich: Die Debatte über die Talkshow-Auftritte von Politikern
ist so überflüssig wie ein Kropf. Das Format funktioniert, es gibt
genügend Zuschauer, die immer noch nicht genug von der politischen
Laberei haben. Und es gibt ausreichend Politiker, die mit mehr oder
weniger großem Unterhaltungswert sich und ihre Thesen präsentieren
können. Warum also nicht?
Der politische Talk, so inflationär er inzwischen auch ist, ist nun
mal die mediale Form der Streitkultur, die nicht mehr
wegzudiskutieren ist. Wenn der Bundestagspräsident da nicht mitmachen
will, ist das sein gutes Recht. Es zeugt aber zugleich von einer
gewissen Ignoranz. Weite Teile der Bevölkerung nehmen politische
Information eben nur noch über das Fernsehen wahr. Wer geht denn noch
zu Wahlveranstaltungen? Wer sucht denn noch das Gespräch mit seinem
Abgeordneten? Um die Bürger zu erreichen, ist die Mattscheibe
inzwischen das wichtigste Mittel. Das darf man nicht vergessen.
Dennoch: Ob Politiker sich zu allem äußern müssen, ist eine
berechtigte Frage. Aber müssen umgekehrt die Volksvertreter von den
Medien auch zu allem befragt werden, das ist genauso überlegenswert.
Auf das Maß kommt es an. Und das gilt sicherlich auch für Auftritte
in Talkshows.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau