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Südwest Presse: Kommentar zu Deutsche Telekom

Archivmeldung vom 03.11.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Streichen von 13 Prozent der Stellen bei der Telekom ist ein Zeichen der Hilflosigkeit. Chef Kai-Uwe Ricke muss den schwerfälligen Telefon-Riesen mit angehängten Mobilfunk-, System-und Internet-Sparten zu einem Multimedia-Konzern verwandeln - und hat Probleme.

Anteilsverluste bei In- und Auslandsgesprächen, Billig-Handy-Anbieter, günstigere Internet-Offerten und aggressive System-Konkurrenz schwächen den Rosa Riesen. Der Regulierer sitzt den Bonnern im Nacken. Technologien wie Telefonieren über Internet zeigen die Schizophrenie des Geschäfts: Werden sie ignoriert, gehen Marktanteile verloren, werden sie angeboten, schwächt man eigene Sparten. Das Rekord-Betriebsergebnis täuscht, trotz guter wirtschaftlicher Zahlen gelingt der Konzern-Umbau nur mit Job-Abbau. 100 000 Stellen in den vergangenen zehn Jahren sind bereits Geschichte; jetzt werden 32 000 nur in Deutschland nachgelegt. Die Börse jubelt, die Anleger dürften sich bald über eine höhere Dividende freuen und die Analysten nicken beifällig mit dem Kopf: Der massive Arbeitsplatz-Abbau ist ihrer Meinung nach richtig. Politiker wie Wirtschaftsminister in spe Michael Glos zeigen dafür Verständnis. So lange die wirtschaftlichen Zahlen stimmen, scheint alles okay - auch wenn der Stellenabbau fehlenden Weitblick, mangelnde Flexibilität und wenig Verantwortungsbewusstsein bedeutet.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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