Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Balda
Archivmeldung vom 29.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs war einmal ein deutsches Wirtschaftsmärchen. Ein Unternehmer in der damals noch vom Konkurs der Weserhütte gebeutelten Stadt Bad Oeynhausen hatte zum richtigen Zeitpunkt eine gute Idee. Die neuen Handys, die damals in den Straßen auftauchten, würden den Alltag revolutionieren.
Bald werde man keinen Schritt mehr
tun, ohne ihn vorher über Mobilfunk anzukündigen. Also begann er
seine Erfahrung aus dem Kunststoffbereich zu nutzen und eine blühende
Produktion von Handygehäusen aufzubauen.
Das Märchen bekam den Titel Balda - nach einer früheren Kameramarke.
Die Produktion der unter dem Namen verkauften Fotoapparate war in der
Zwischenzeit nach Fernost verlagert worden - genau wie jetzt die
Produktion der Handygehäuse.
Damit ist das Märchen schon zu Ende, jedenfalls für die Arbeitnehmer.
Die Aktionäre können weiter hoffen - wie schon so lange. Von der
Belegschaft in Bad Oeynhausen aber wird nur einer kleiner Rest unter
der Balda-Fahne bleiben. Denn warum sollte nicht auch die
Medizintechnik nach Fernost abwandern?
Gut, der Vorstand bestreitet es. Der gleiche Vorstand hat allerdings
erst vor vier Wochen auch die baldige Aufspaltung des Konzerns
abgelehnt.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt