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Neue OZ: Chance zur Profilierung

Archivmeldung vom 28.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Links stöhnt Patient A., rechts schnarcht Patient B., und im Hintergrund lamentiert Patient C. über sein Schicksal: Wer schon einmal mit mehreren Leidensgenossen das Krankenhauszimmer teilen musste, wird die Forderung nach Zweitbettzimmern für alle unterstützen. Vor allem bei schweren Erkrankungen und längeren Behandlungen können Mehrbettzimmer eine Zumutung sein.

Es ist folglich richtig, erhöhte Standards anzustreben. Da rennt CDU-Experte Jens Spahn offene Türen ein, zumal die Krankenversicherung gerade wieder teurer wird und viele Menschen diskutieren, wo all das Geld denn bleibt.

Die Frage ist allerdings auch, ob Spahn sich durchsetzen kann. Denn seine Pläne würden zulasten der privaten Versicherer gehen. Sie werben mit besseren Leistungen für ihre Mitglieder. Und das Zweibettzimmer gehört bislang zu diesen Privilegien. Fällt dieser Vorteil weg, gibt es einen Grund weniger, sich eine teure Privat- oder Zusatzpolice zu leisten. Die SPD, die eine Bürgerversicherung für alle anstrebt, würde jubeln. Von der FDP, die solche Modelle ablehnt, ist indessen Widerstand zu erwarten.

Unter dem Strich bleibt also vieles offen. Dennoch verdienen Spahns Vorschläge breite Beachtung. Denn er fordert zudem leistungsgerechtere und transparentere Abrechnungen im Gesundheitswesen sowie (noch wichtiger) mehr Information über Ansteckungsgefahren mit gefährlichen Krankenhauskeimen.

All das bedeutet Druck auf Kliniken und Personal, bietet aber auch die Chance, sich im Wettbewerb der Anbieter zu profilieren.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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