Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum neuen Zivildienstgesetz:
Archivmeldung vom 30.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZivildienstleistende sollen ihre Dienstzeit von neun Monaten bald um bis zu sechs Monate verlängern können, um Lücken in der Biografie zu vermeiden und sich weiter zu qualifizieren. Ein Segen für junge Männer? Oder reine Ausbeutung?
Keine Frage, die freiwillige Verlängerung ist hilfreich, um Übergangszeiten zwischen Zivildienst und Ausbildung oder Studium zu überbrücken. Die Zivis säßen nicht auf der Straße, erhielten eine Bezahlung und wären über ihre Dienststelle und den Bund sozial- und krankenversichert. Und die Betriebe könnten Sommerlöcher stopfen. Klingt zunächst gut. Zivis dürfen jedoch unter keinen Umständen mit regulär Beschäftigten konkurrieren, geschweige denn sie verdrängen. Sie dürfen während ihrer zusätzlichen Dienstzeit keine Aufgaben qualifizierter Pflegekräfte übernehmen. Denn viele von denen sind arbeitslos und arbeitssuchend. Was bei den Zivildienstleistenden noch Zukunftsmusik ist, ist bei den Wehrpflichtigen bereits gang und gäbe. Wehrdienstleistende haben die Möglichkeit, ihre Dienstzeit zu verlängern, und das unter anderem dank finanzieller Anreize. Ähnliches sollten die Zivis erfahren. Sie dürfen jedoch finanziell nicht schlechter gestellt werden. Sie sollten für ihre Arbeit entsprechend belohnt werden. Doch viele Einrichtungen sind derzeit derart klamm, dass sie viele Stellen erst gar nicht erst besetzen können. Deshalb bedarf es weiterer Zuschüsse seitens der Bundesregierung.
Quelle: Westfalen-Blatt