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Neue OZ: Brüssel als Marionette

Archivmeldung vom 27.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit ihrer dilettantischen Regelung zur Käfighaltung dürfte die EU die hiesige Geflügelwirtschaft zur Verzweiflung bringen. Denn gut gemeint ist nicht gut gemacht. Das Ansinnen, Hühnern künftig mehr Platz als ein DIN-A4-Blatt in einem kargen Käfig zu bieten und die Legebatterie in der EU zu verbieten, ist an sich löblich. Und es liegt ganz auf der Linie von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos, nicht nur einer ökologischeren Landwirtschaft den Weg zu bereiten, sondern auch dem Tierschutz.

Will Brüssel jedoch solche Ziele tatsächlich erreichen, ist Konsequenz gefragt. Das heißt vor allem: gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle Mitgliedstaaten. Es ist deshalb ein Affront, dass sich fast ein Dutzend EU-Staaten, darunter Polen, Italien und Spanien als größter Eier-Produzent der EU, auf Schwierigkeiten bei der Umstellung berufen und sich aus dem ab 2012 geltenden Verbot von Legebatterien herausstehlen. Bewusst lassen solche Länder es auf ein Vertragsverletzungsverfahren ankommen. Denn sie wissen: Das zieht sich hin.

Brüssel macht sich so zur Marionette und lässt eine Schieflage im Wettbewerb zu. Schlimmer wird die Lage dadurch, dass die EU die Eier aus der dann illegalen Käfighaltung für die industrielle Produktion zulassen will. Zornig machen wird dies vor allem die Legehennenhalter in Deutschland, das bereits 2009 die Käfighaltung verboten hat.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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