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Rheinische Post: Obamas Albtraum

Archivmeldung vom 19.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Barack Obama hat seinen Landsleuten im Wahlkampf vieles versprochen, doch nur wenige Ankündigungen waren so konkret und damit überprüfbar wie jene, das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo spätestens binnen Jahresfrist zu schließen. Nun muss der US-Präsident wegen Guantanamo seinen ersten politischen Offenbarungseid leisten.

Es wird wohl erheblich länger dauern, diesen Schandfleck auf Amerikas Weste zu tilgen. Obama deswegen Zauderei vorzuwerfen, ist freilich unfair. Immerhin hat er gerade erst ein wichtiges Zeichen gesetzt. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 wird vor einem ordentlichen US-Gericht stattfinden und nicht vor einer Militär-Jury. Dass die prominenten Terroristen dadurch jetzt womöglich eine Bühne für ihre Propaganda bekommen, kann Obama verkraften. Sein wirkliches Problem sind jene Terror-Verdächtigen aus Guantanamo, die als gefährlich gelten, gegen die es aber keine normale juristische Handhabe gibt. Obama hat sich verpflichtet, diese Leute nicht auf amerikanischem Boden frei herumlaufen zu lassen. Im Ausland will man sie auch nicht  aus gutem Grund. Guantanamo könnte sich noch zu Obamas Albtraum entwickeln.

Quelle: Rheinische Post

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