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WAZ: Frau Dr. und kein Ende

Archivmeldung vom 27.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer holt Koch-Mehrin von der Zinne? Zunächst schwieg sie beharrlich, als abgekupferte Textstellen in ihrer Doktorarbeit auftauchten. Als der öffentliche Druck anschwoll, trat sie von ihren Ämtern im EU-Parlament zurück. Ihr Mandat als Abgeordnete dagegen behielt sie. Nachdem die Uni ihr den Doktortitel aberkannte, schwadronierte Koch-Mehrin kess, dass diese doch schon lange Kenntnis über die eklatanten Schwächen ihrer Doktorarbeit gehabt habe. Sprach's und wurde ausgerechnet Vollmitglied im EU-Forschungsausschuss.

Diese Entscheidung hat zu Recht vielen Forschern die Galle überlaufen lassen. Die geballte Macht der deutschen Wissenschaft forderte Koch-Mehrin auf, den Forschungsausschuss zu verlassen. Eine der wissenschaftlichen Schummelei überführte Politikerin habe dort nichts zu suchen. Plagiate seien schließlich kein Kavaliersdelikt. Das hätte bei anderen zum K.o. gereicht. Nicht aber bei Koch-Mehrin, die dann halt mit atemberaubender Kaltschnäuzigkeit in einem anderen Ausschuss weitermacht. Zu allem schweigt die FDP-Spitze. Wen wundert es da, dass nur noch neun Prozent der Deutschen unseren Politikern vertrauen?

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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