Schwäbische Zeitung: Politisches Simsalabim
Archivmeldung vom 17.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs scheint ein urdeutscher Reflex zu sein - und es ist ein Kreuz mit ihm: Der sturmschnelle Ruf nach Konsequenzen. Als die Norweger von der Katastrophe des irrsinnigen Amoklaufs heimgesucht wurden, schlug ihnen weltweit Bewunderung entgegen für die souveräne, man könnte auch sagen würdevolle Art, wie sie mit dem Schock des Massenmordes umgegangen sind. Kein Geschrei nach neuen Gesetzen, kein Tohuwabohu von Vorschlägen und Forderungen.
Hierzulande aber wird unverzüglich dies hinausposaunt und jenes gefordert, quasi auf Teufel komm raus. Noch sind die wichtigsten Fragen im Fall der rechtsextremen Mörderbande ungeklärt, und schon scheinen Hinz und Kunz genau zu wissen, was zu tun sei. Das ist politisches Simsalabim, es gaukelt die Möglichkeit einfacher Lösungen vor. Klar scheint bisher lediglich ein eklatantes Versagen des Sicherheitsapparates. Es muss bis ins letzte Detail untersucht werden. Und erst dann soll man über Konsequenzen zuerst nachdenken und dann reden.
Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)