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WAZ: Ägyptische Machtspiele

Archivmeldung vom 31.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Groß war die Freude junger Ägypter und europäischer Demokraten über den Sturz Hosni Mubaraks im Februar. Die Revolution sollte eines der einflussreichsten Länder des Nahen Ostens einen, ihm Demokratie bringen und es näher an Europa rücken lassen. Der Sturm auf die Büros politischer Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen jedoch zeigt, dass Freiheit, wie wir sie verstehen, in Ägypten nur relativ ist.

Zwar laufen noch bis Mitte Januar die Parlamentswahlen, aus der die Islamisten voraussichtlich als Sieger hervorgehen werden. Doch unabhängig vom Ausgang der ersten freien Wahl wird der regierende Militärrat, der nur den demokratischen Übergang organisieren soll, auch weiterhin bei der Bildung der Regierung mitreden. Die Razzien - eine kleine Demonstration der Macht.

Sorge bereitet, dass sich auch die Militärs nicht einig sind. Wie sonst ist es zu erklären, dass ebenso die Büros amerikanischer Stiftungen durchsucht worden sind, während beide Staaten über die Erhöhung der US-Militärhilfe verhandeln? Viele Gruppierungen streiten in Ägypten um Macht - mit offenem Ausgang. Einige haben Waffen, die anderen einen starken Glauben.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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