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Lausitzer Rundschau: Barack Obama will US-Präsident werden: Völliger Neuanfang

Archivmeldung vom 12.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Er wird es schwer, sehr schwer haben, dieser Barack Obama. Denn er ist der erste Schwarze, der erste Afro-Amerikaner, wie es dort US-politisch korrekt heißt, der eine ernsthafte Chance hat, der Präsidentschaftskandidat einer der großen Parteien der USA zu werden.

Und weil er nicht als völliger Außenseiter ins Rennen geht, wird er auch nicht geschont werden. Er könnte in zwei Jahren schließlich nicht nur Kandidat, sondern auch Hausherr im Weißen Haus werden. Denn die Amerikaner sind der großen politischen Namen müde. Die Bush-Dynastie hat den Weg frei gemacht für das Nachdenken über einen völligen Neuanfang. Und dafür steht Barack Obama.
Zunächst muss sich der Mann aber ausgerechnet gegen Hillary Clinton durchsetzen. Die hat nicht nur die Funktionäre der Demokraten hinter sich, sondern auch viele der Schwarzen, die die Partei unterstützen. Die Senatorin profitiert von dem legendären Ruf ihres Mannes unter ihnen. Bill haben sie trotz seiner Hautfarbe immer als einen der ihren verstanden.
Dass Obama überhaupt daran denken kann, zunächst gegen die Clintons und dann gegen einen Republikaner zu bestehen, hat vor allem mit dem Krieg im Irak zu tun. Er hat von Anfang an vor dem Angriff gewarnt. Das war damals, vor vier Jahren, durchaus nicht sehr populär. Jetzt aber ist es ein Zeichen für Mut und Weitsicht. Und es unterscheidet ihn von seiner größten Konkurrentin. Ob das Land reif ist für einen schwarzen Präsidenten, weiß heute noch keiner. Erst der Wahlkampf wird zeigen, was übrig geblieben ist an rassistischen Vorurteilen und an den Ängsten der weißen Mehrheit, die USA teilen zu müssen mit ihren Minderheiten. Obama ist schließlich nicht einer dieser Alibi-Vorzeigemänner wie Colin Powell.
Er steht dafür, dass die USA eben nicht für alle das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind. Er steht für eine Kehrtwende nach innen wie nach außen. Insofern signalisiert auch seine Hautfarbe Veränderung und zwingt die Wähler zu einer klaren Entscheidung. Es ist zu früh, viel zu früh, für eine Prognose über den Ausgang dieser Kandidatur. Ausgeschlossen ist die Fortsetzung des Siegeszuges dieses jungen Mannes aber auch nicht. Viele Amerikaner sind geradezu beseelt von dem Gedanken, es sei höchste Zeit für einen radikalen Bruch. Diese große Sehnsucht hat jetzt einen Namen und ein Gesicht.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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