Rheinische Post: Gewagter Haushalt
Archivmeldung vom 05.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPeer Steinbrück hat seine Spendierhosen angezogen. Für alles und jeden gibt es 2008 mehr Geld: für Verkehr und Entwicklungsländer, für Bundeswehr und innere Sicherheit, für Bildung und Forschung, für Eltern und Kinder, für Studenten und Langzeitarbeitslose. Onkel Peer hat's ja. Gleichzeitig senkt der Finanzminister, oh Wunder, Jahr um Jahr kräftig die Neuverschuldung des Bundes, bis sie spätestens 2011 bei Null ist.
Steinbrücks ganzes Konzept beruht auf stetig steigenden
Steuereinnahmen. Aber was ist, wenn diese nicht ewig so sprudeln wie
derzeit? Wer finanziert dann die Wohltaten, die Steinbrück im
Einklang mit Kanzlerin und Ministerkollegen auf den Weg bringt? Und:
Warum war es nicht möglich, für die Mehrausgaben an anderer Stelle im
Haushalt zu kürzen?
Kurzum: Steinbrücks Etat ist sehr gewagt. So ist völlig unklar, ob sich die Milliarden-Einnahmeausfälle infolge der Unternehmensteuerreform an die Prognosen halten. Wenn nicht, kann der Finanzminister seine Pläne über Bord werfen. Dann geht alles von vorne los, wie bei Eichel. Es ist daher erfreulich, dass - ausgerechnet - die SPD im Bundestag sofort angekündigt hat, im Herbst Steinbrücks Wunschzettel sicherheitshalber zurechtzustutzen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post