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Rheinische Post: Der Fall Marco

Archivmeldung vom 07.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Prozess gegen den deutschen Schüler Marco W., der in der Türkei seit fünf Monaten in Untersuchungshaft sitzt, weil er ein britisches Mädchen sexuell belästigt haben soll, strapaziert die Nerven. Die türkische Justiz tut ihre Pflicht, wenn sie schwerwiegenden Beschuldigungen nachgeht.

Sie verhält sich da kaum anders, als es westeuropäische Länder auch tun würden und wegen der Schwere eines solchen Deliktes auch tun müssen.
Die türkische Justiz macht sich aber angreifbar, weil die Aufklärung so schleppend verläuft. Und es kommt der Tag, an dem Aufklärung unmöglich wird. Es ist unglaublich, dass noch immer keine offizielle Aussage des britischen Mädchens vorliegt, so dass der Prozess erneut vertagt werden musste. Es gibt unterschiedliche Gutachten und Aussagen, doch wenn das Opfer nicht bereit ist, vor Gericht zu erscheinen und auszusagen, sollte Marco endlich freikommen. Dann hat nicht der Rechtsstaat kapituliert, sondern er hat im Zweifel für den Angeklagten gesprochen. Das erschüttert nicht den Glauben an die Gerechtigkeit, sondern es stärkt den Rechtsstaat, weil auch die junge Britin alles tun muss, um den Wahrheitsgehalt ihrer Beschuldigung zu bestimmen. Es gibt viele Fragen und von ihr keine Antwort.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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