Schriftstellerin Margaret Atwood: Klimaveränderungen schlimmer als Krieg
Archivmeldung vom 16.11.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood hält den Klimawandel für bedrohlicher als Kriege: "Diese begrenzten Kriege, die wir momentan noch haben, sind nicht das große Thema. Das große Thema ist die Klimaveränderung. Wenn die nicht gestoppt wird, geht es irgendwann nirgends mehr hin mit uns. In Kriegen gibt es Waffenstillstände", sagt sie der ZEIT.
Für Atwood kommt die Entwicklung nicht überraschend: "Oft bin ich
erstaunt darüber, wie überrascht die Leute von neuen
Katastrophenmeldungen sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich so
viel historisches Material lese. Was uns heute passiert, ist hoch
alarmierend - aber neu kann ich es nicht finden. Menschen werden
immer bis zur Grenze ihrer Möglichkeiten gehen."
Die 66 Jahre alte Atwood ist die Tochter eines Insektenforschers
und war bis zum neunten Lebensjahr die Hälfte des Jahres als Nomadin
unterwegs. Erst mit zwölf kam sie fest in die Schule. Sie wuchs in
den Wälder jedoch als Büchermensch heran, "das Einzige, was wir immer
hatten, waren Bücher, Stifte und Papier. Ich bin bis heute jemand
zwischen Wildnis und Stadtleben geblieben".
Das neue Buch "Das Zelt" von Margaret Atwood erscheint im Berlin Verlag, Berlin
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT