Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Einigung zwischen Kartellamt und den Gasversorgern
Archivmeldung vom 02.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJa, ist denn schon Bescherung? Millionen von Erdgas-Kunden werden künftig ein paar weniger Euro als bisher fürs Heizen oder Kochen bezahlen. Eine gute Nachricht passend zu Weihnachten.
Allerdings haben die Energiekonzerne nicht etwa ihre soziale Ader entdeckt. Die Entscheidung kam vielmehr auf Druck des Bundeskartellamtes zustande. Durch Zugeständnisse an ihre Gaskunden wolten die Gasversorger Kartellstrafen abwenden. Diese wären möglicherweise höher ausgefallen als der nun gefundene Kompromiss. Für die Unternehmen also eine reine Sache der Risikoabwägung. Insgesamt bleiben den 3,5 Millionen betroffenen Kunden Kosten in Höhe von 235 Millionen Euro erspart. Im Schnitt sind das pro Haushalt immerhin 67 Euro. Ob die Freude darüber lange anhält, ist eine andere Frage. Denn die bereits angekündigten Strompreiserhöhungen dürften die Summe bald wieder aufgezehrt haben. Wie gewonnen, so zerronnen. Die Bescherung erweist sich so gesehen als Pseudo-Bescherung. Dennoch: Ein erster Schritt ist getan. Die Konzerne merken, dass sie ihre Gebührenschraube nicht beliebig anziehen können. Der Widerstand wächst. Und Platz nach unten ist allemal.
Quelle: Westfalen-Blatt