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Neue OZ: Misstrauensvotum

Archivmeldung vom 27.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Drama um das katastrophal überschuldete Griechenland spitzt sich zu. Eine Krisensitzung jagt die nächste, immer lauter wird über eine Umschuldung diskutiert. Und nun zieht auch noch der Internationale Währungsfonds die Reißleine. Er fürchtet um sein Geld und will den Griechen nur noch gegen Garantien Dritter weitere Kredite geben. Das ist eine klare Misstrauenserklärung und heißt: Für die EU wird es womöglich noch teurer.

Zugleich wächst damit der Druck auf Griechenland, drastisch zu sparen und endlich mit den versprochenen Privatisierungen zu beginnen. Viel zu lange haben die Hellenen über ihre Verhältnisse gelebt. Das kann nicht auch noch damit belohnt werden, dass die Griechen ihr Tafelsilber behalten, während andere Europäer immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Dennoch könnten am Ende eine Umschuldung und milliardenschwere Verluste der Gläubiger stehen. Denn Griechenland ist zu klein und zu schwach, um die Schuldenberge abtragen zu können. Werden die Lasten nicht verteilt, droht über kurz oder lang die Staatspleite.

Um dies zu vermeiden, muss den Griechen (ebenso wie den Iren und den Portugiesen) eine Perspektive eröffnet werden. Sie nur zum Sparen zu verdonnern wäre kurzsichtig. Stattdessen müssen sie auch investieren können. Denn nur Wirtschaftswachstum führt dauerhaft aus der Krise.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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