Lausitzer Rundschau: Zu: Solarboom am Aktienmarkt
Archivmeldung vom 06.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNeue Energien könnten zum Standortschlager für Deutschland werden. Die erfolgreichen Börsengänge aus der Solarindustrie – gestern Q- Cells, vorige Woche Ersol, im Frühjahr Conergy – scheinen darauf hinzudeuten. Wenn es so kommt, würde sich der scheidende Umweltministe Trittin wohl auf die Schulter schlagen, wenn es niemand anderes tut.
Wenn es niemand anderes tut, hat es seinen Grund: Eine Branche, die von staatlich festgelegten Preisen lebt, hat eine dürre Zukunft. Zwar verweist alle Welt auf die
erfolgreiche staatliche Anschubfinanzierung von Airbus, die die
europäische Luftfahrtindustrie zu einem ernst zu nehmenden
Konkurrenten für Boeing hat werden lassen. Doch sind sich Experten
einig: Airbus rechnet sich nur, weil die Staatsgelder nicht mit einer
Rendite bedient werden müssen. Das darf der Solarindustrie nicht
passieren. Eine Industrie, die von Gesetzen wie dem über Erneuerbare
Energien abhängig ist, kann genauso auslaufen wie ein solches Gesetz.
Die Börse hat auf all das hingewiesen, als sie Q-Cells gestern zum
ersten Kurs „nur“ mit 49 Euro bewertete. Das war ein Warnschuss auf
höchstem Niveau. Denn die Solarunternehmen produzieren nicht nur
sauberen Strom. Sie produzieren auch Phantasiekurse, weil die Branche
von Gewinnen vorerst nur träumen könnte, gäbe es die gesetzliche
Förderung nicht.
Quelle: Presemitteilung Lausitzer Rundschau