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Lausitzer Rundschau: Die Macht der Kunden

Archivmeldung vom 29.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer im Supermarkt Eier kaufen will und dabei auch auf die Haltung der Hühner wert legt, hat es nicht leicht. Begriffe wie Biohaltung, Bodenhaltung oder Freilandhaltung haben eines gemeinsam. Sie suggerieren zunächst alle ein glückliches Hühnerleben. Und wer im Supermarkt zur Eierpackung greift, kann immer sicher sein, dass er Eier aus Anlagen mit einer großen Zahl von Tieren in die Hand bekommt.

Denn ohne Massentierhaltung geht es nicht. Das liegt an den Einzelhandelsstrukturen. Supermarktketten kaufen nur in großen Mengen ein, nicht wie ein Tante-Emma-Laden. Trotzdem entscheidet der Kunde mit seiner Wahl über die Lebensbedingungen der Hennen. Bio- und Freilandhühner haben mehr Platz im Stall und die garantierte Möglichkeit zum Auslauf im Freien. Wer sich für das Bioei entscheidet, kann außerdem sicher sein, dass Futter aus ökologisch kontrolliertem Anbau gepickt wurde. Doch selbst Legehennen in Bodenhaltung, die nicht aus ihrem Stall kommen, haben ein viel besseres Leben als frühere Artgenossen in Käfigen. Dass Käfigeier in Kartons aus den Supermarktregalen verschwunden sind, ist dem Druck der Verbraucher zu danken. Doch verarbeitet in Nudeln und Backwaren finden Käfigeier aus dem Ausland noch immer den Weg zum Kunden. Die Forderung von Organisationen wie foodwatch, durch ein Symbol auf der Verpackung verarbeitete Käfigeier sichtbar zu machen, ist deshalb ein notwendiger nächster Schritt. Wer Käfighaltung von Hühnern wirklich ablehnt, ist bestimmt bereit, auch für Nudeln ein paar Cent mehr zu bezahlen.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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