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Rheinische Post: Prügel für Guttenberg

Archivmeldung vom 10.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es riecht nach der deutschen Lust, einen Hoffnungsträger zunächst hemmungslos zu überhöhen, um ihn dann als unheimlich werdenden Super-Star umso tiefer stürzen zu lassen: Karl-Theodor zu Guttenberg scheint plötzlich nur noch Feinde zu haben; miserabler konnte sein Start als Verteidigungsminister kaum sein.

Zwar haben die Hauptverantwortlichen für das Informationsdesaster nach dem Luftangriff von Kundus längst ihren Hut genommen. Auch hat Guttenberg seine voreilige Anfangsbeurteilung revidiert. Doch der Dauerbeschuss hält an, möglicherweise zur stillen Schadenfreude der Kabinettskollegen, die den stolzen Bayern in der Regierung gern eine Nummer kleiner sähen. Nun dient ein bisher geheimer Bericht des Internationalen Roten Kreuzes als neue Munition, dem Minister Versagen zu vorzuwerfen. Tatsächlich wirft der Inhalt dieses Papiers Fragen auf, die der Erklärung bedürfen. Aber er reicht doch nicht, um einen zweiten Ministersturz zu inszenieren. Stattdessen haben die ständigen Attacken eine fatale Wirkung auf die Soldaten, die in Afghanistan - im Auftrag des deutschen Volkes - weiterhin täglich ihr Leben riskieren: Sie müssen sich angesichts der für sie absurden Polit-Debatte im Stich gelassen fühlen.

Quelle: Rheinische Post

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