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Neue OZ: Kommentar zu Venezuela

Archivmeldung vom 10.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Durch Lateinamerika weht ein Geist der Spaltung. Dazu trägt vor allem Venezuelas Staatschef Hugo Chávez bei. Der verbale Rüpel spielt durch seine Kriegsdrohungen gegen Kolumbien mit dem Feuer - vor allem in der Gewissheit, wegen des Militärabkommens zwischen Bogotá und Washington die Staats- und Regierungschefs von Ecuador, Chile und Brasilien hinter sich zu haben.

Doch das Kalkül des Strippenziehers aus Caracas könnte schiefgehen. Sollten ihm die Fäden aus der Hand gleiten und die von ihm geweckten Emotionen außer Kontrolle geraten, droht eine weitere Eskalation des Konflikts. Dass die USA militärische Stützpunkte in Kolumbien nutzen wollen, kommt Fallschirmjäger Chávez natürlich gelegen. So kann er, wie schon so oft, die antiimperialistische Karte zücken. Damit versucht er, die wirtschaftlichen Probleme seines Landes zu übertünchen. Zudem dürfte es ihm auch darum gehen, seinem brasilianischen Kollegen Lula da Silva den Rang abzulaufen, dessen Haltung zu den USA er für zu lasch hält.

Die wachsenden Spannungen in Südamerika sind zugleich Folge einer dort aufkeimenden Rivalität zwischen Russland und den USA. Deren Militärengagement ist letztlich die Reaktion auf einen Milliardendeal zwischen Caracas und Moskau über Panzer und Flugabwehrraketen. Und Kolumbien hat keine Wahl: Es braucht Dollars zum Kampf gegen die Drogenbosse.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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