Rheinische Post: Kommentar: Die Opel-Show
Archivmeldung vom 18.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWirtschaftsminister Guttenberg will der Popstar unter den Bundesministern sein. Damit jeder erfährt, wie hart er um Opel kämpft, nimmt er gleich 40 Journalisten mit in die USA. Dort posiert er im Theater-Viertel von Manhattan wie Fred Astaire auf der Bühne.
Doch bei Opel geht es um mehr als Stepptanz. Es geht es um 25x0e000 Arbeitsplätze, ordnungspolitische Grundsätze und eine schicksalhafte Verkettung mit General Motors. Und hier hat Guttenberg nur wenig erreicht. Zwar ist General Motors laut Guttenberg nun bereit, seinen Anteil an Opel auf eine Minderheitsbeteiligung zu senken. Bislang wollte GM noch 50 Prozent an Opel halten. Doch ob das reicht, um ein Abfließen möglicher deutscher Staatshilfen in die USA zu verhindern, ist fraglich. Zudem hat GM erneut kein Konzept vorgelegt, das ein Überleben von Opel möglich macht. Dazu braucht Opel seine Patente, die GM zum Teil an den US-Staat verpfändet hat. Mit seinem Auftritt in den USA hat Guttenberg Erwartungen geweckt, die er nur noch enttäuschen kann. Stirbt Opel, sind tausende Arbeitnehmer verbittert, denen Guttenberg Rettung vorgegaukelt hat. Wird Opel mit Staatsgeld gerettet, braucht Guttenberg nicht mehr den aufrechten Marktwirtschaftler zu geben, als der er angetreten ist.
Quelle: Rheinische Post