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KenFM: Der Katalonien Konflikt - Vorsicht, Falle!

Archivmeldung vom 02.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Am 26.10.2019 ist bei KenFM ein Artikel über den Konflikt zwischen Katalonien und Spanien erschienen. Dieser “Standpunkt” hat mir erneut vergegenwärtigt, wie leicht und wie oft eigentlich gut meinende deutsche (und auch sonstige) Journalisten in die Falle tappen, die ihnen die spanisch-nationalistische Propaganda stellt.

Viele Ausländer können einfach nicht begreifen, dass die meisten spanischen Medien, die sie als Quellen benutzen, einfache Sprachrohre der Machthaber sind. Deren Inhaber und Mitarbeiter (oder beide) huldigen stets derselben Denkweise und stellen das Dogma der spanischen Einheit über alle anderen Kriterien, ganz egal wie sehr die Wahrheit darunter leidet. Und da die Katalanen gegen dieses geheiligte Dogma entschieden auftreten, werden sie bombardiert mit Diffamierungen, Wahrheitsverdrehungen und kruden Unterstellungen.

Ich werde nachfolgend nur eine kleine Auswahl davon kommentieren, in der Hoffnung, dass diese Beispiele zu verstehen helfen, wie wenig die spanische Berichterstattung über den katalanischen Konflikt als seriös und wie wenig die spanische Demokratie als vorbildlich betrachtet werden kann.

Fake 1: falsche Korruptions-Vorwürfe

Korruption ist ein Phänomen, das - leider - überall zu finden ist. Auch in Katalonien. Niemand versucht das unter den Teppich zu kehren. Aber Korruptionsvorwürfe sind leider allzu oft benutzt worden, um katalanische Politiker ungerechtfertigt zu diskreditieren. Beispiele hierfür sind der frühere Ministerpräsident Artur Mas und der ehemalige Bürgermeister von Barcelona Xavier Trias. Gegen beide wurden Gerüchte gestreut, dass sie Schwarzgeld in Millionenhöhe auf schweizer Konten “geparkt” hätten.

Dies kostete Xavier Trias die Wiederwahl zum Bürgermeister. Seriöse Recherchen haben später jedoch erwiesen, dass diese Vorwürfe aus der Luft gegriffen waren. Trotzdem hat sich keiner der Verursacher jemals hierfür entschuldigt. Ein anders gearteter Fall ist der des früheren Ministerpräsidenten Jordi Pujol. Da er während der Franco Diktatur inhaftiert, gefoltert und verbannt gewesen ist, hat sein Vater (um die Familie abzusichern falls wieder ähnliches passieren sollte) ein Konto in Andorra eröffnet, welches seiner Schwiegertochter und seinen Enkeln notfalls zur Verfügung stehen sollte. Es wurden darauf 10 Millionen Peseten eingezahlt (was heute in etwa 60.000 € entsprechen würde), die wohlbemerkt schon versteuert waren. Kein Schwarzgeld also.

Der Fehler von Jordi Pujol (er selbst sagte “ich bin ein Esel gewesen”) war -nach dem Tod seines Vaters- dieses Geld nicht deklariert und Erbsteuer dafür gezahlt zu haben. Der ganze Vorgang war anscheinend den spanischen Behörden schon lange bekannt, aber erst als Pujol sich der Unabhängigkeitsbewegung anschloß, wurde das zu einem Korruptionsfall von vielen Millionen Euro hochgebauscht, um Pujol, leider erfolgreich, bei der Bevölkerung zu diskreditieren. Jeder, der Pujol kennt, weiss, dass er ein integerer Mensch ist, der sogar oft die Familie wegen seiner Ideale um den Aufbau des Landes vernachlässigt hat. Er war und ist nicht korrupt. Wer hingegen korrupt war, sind zwei seiner Söhne, die bereits entlarvt wurden. Gegen die beiden laufen seit langem entsprechende Justizverfahren. Das alles ist bewusst benutzt worden, um eine katalanische Ikone, wie Jordi Pujol eine war, bewusst zu zerstören. Fake 2: Die Katalanen hassen die Spanier und die spanische Sprache...weiterlesen hier: https://kenfm.de/standpunkte-%e2%80%a...


Quelle: KenFM von Pere Grau

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