Rheinische Post: Bush schreckt die Welt auf
Archivmeldung vom 18.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs sind martialische Töne, die aus dem Weißen Haus kommen: Vor einem "Dritten Weltkrieg" warnt US-Präsident Bush mit dem Blick auf das iranische Atomprogramm. Damit treibt er die Spirale verbaler Aufrüstung weiter. Erst gestern hatte Russlands Präsident Wladimir Putin sich demonstrativ an der Seite des iranischen Herrschers Ahmadinedschad gezeigt. Zuvor hatte der neue Zar Amerikas Unterhändler in Moskau brüskiert.
Das Besondere an den schrillen Tönen aus Washington und Moskau ist,
dass sie nach außen dringen und die Welt beunruhigen, aber vor allem
nach innen gerichtet sind: Bush ist ein Getriebener der
US-Innenpolitik. Bushs Republikaner wiederum verfolgen im
aufziehenden Wahlkampf nervös ihre sinkenden Umfragewerte. So tönt
ein schwacher Präsident, als wäre er noch ein starker.
Putin ist ein starker Präsident, der seinem lange international
gedemütigten Land neues Selbstbewusstsein einhauchen will. Da
schaukeln sich über die Weltmedien in Tagesschnelle zwei
Staatenlenker hoch. Es bedarf nun in der Weltpolitik besonnener
Stimmen, die beide zu beruhigen vermögen. Auch auf Kanzlerin Merkel
(mit Blick auf Bush) und ihrem Vorgänger Schröder (mit Blick auf
Putin) ruhen die Hoffnungen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post