Lausitzer Rundschau: Junge Wölfin in der Lausitz illegal getötet
Archivmeldung vom 28.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDiese Nachricht hat keine gute Außenwirkung. Ganz Deutschland schaut auf die Lausitz, weil sich bundesweit nur hier mehrere Wolfsrudel angesiedelt haben. Die streng geschützten Tiere sind ein Alleinstellungsmerkmal für die Region, sie erhöhen ihre Attraktivität, ohne Flora und Fauna zu belasten.
Auf solche Tiere schießt man schon deshalb nicht, weil sonst mit dem Finger auf die Tierquäler in der Lausitz gezeigt wird. Der zweifelsfrei nachgewiesene Abschuss einer jungen Wölfin in einem Wolfsgebiet in der sächsischen Oberlausitz hat aber nicht nur diesen überregional wirkenden Negativ-Effekt. Er bewirkt auch in der Region selbst nichts Gutes. Mühsam war es dem sächsischen Umweltministerium gelungen, die Fronten zwischen Naturschützern und Wolfsgegnern aufzuweichen. Es gab gute Ansätze für eine Vermarktung der Wölfe. Und lange war auch von gerissenen Schafen nichts mehr zu hören. Mit dem tödlichen Schuss auf einen Wolf ist nun leider Öl ins Feuer des Streits gegossen worden. Neben der zuständigen Naturschutzbehörde hat auch der Naturschutzbund (Nabu) Strafanzeige gestellt. Vielleicht hilft es in diesem Streit, auf den Todeskampf eines hoch entwickelten Tieres hinzuweisen, das sich einen, wenn nicht gar zwei Tage lang mit einem Bauchschuss quälen musste, bevor es verendete. Vielleicht macht das nämlich den einen oder anderen Jäger nachdenklich, der bislang die Legalisierung des Abschusses von Wölfen gefordert hat.
Quelle: Lausitzer Rundschau