Mitteldeutsche Zeitung: zum IWF
Archivmeldung vom 20.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTradition ist kein Grund. Zwar vereinbarten die USA und Europa bei der Gründung des Fonds, dass stets ein Amerikaner die Weltbank und ein Europäer den IWF führen darf. Doch ist der Weltwährungsfonds nicht das britische Königshaus, in dem Traditionspflege die Basis des Arrangements ausmacht.
Auch das ökonomische Argument für die Machtverteilung hat an Kraft verloren: Die Industrieländer finanzieren den Fonds, der dann Entwicklungsländern hilft. Längst ist es Europa selber, das am Tropf des IWF hängt. Sicher, noch sind die USA und Europa die größten Geldgeber. Doch aufstrebende Staaten wie China sind bereit, mehr Geld in den IWF einzuzahlen. Das würde mehr Stimmrechte für sie bedeuten. Und die wollen die alten Mächte ihnen ungern überlassen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung