Südwest Presse: Kommentar zur Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin
Archivmeldung vom 12.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin ist für ihre sehr solide Arbeit, aber auch ihr strenges Regiment bekannt, ja sogar berüchtigt. Sie schließt Banken, sie drängt auf die Ablösung von Finanzvorständen, sie erlässt Auflagen und bestellt zum Rapport.
Das
alles macht sie, wie Betroffene schildern, streng nach Recht und
Gesetz, aber auch ziemlich ruppig und "von oben herab".
Ausgerechnet die Aufsichtsbehörde ist jetzt selbst in den Blickpunkt
geraten, weil es einige Mitarbeiter nicht so genau nahmen mit den
Paragrafen. Das ist schlimm, aber oft nicht zu verhindern. Zumindest
gegen Betrug ist niemand gefeit. Schlimmer ist, dass der Rechnungshof
schon vor Jahren Missstände aufdeckte - und sich trotzdem nichts
änderte. Das lässt erstens daran zweifeln, dass es deren Vertreter
zwar mit der Aufsicht anderer ernst meint, aber nicht mit der
eigenen. Das lässt zweitens den Schluss zu, dass es mit der
Organisation und dem Pflichtbewusstsein an der Bafin-Spitze nicht
allzu weit her ist.
Es wirft drittens ein bezeichnendes Licht auf den Umgang mit
Erkenntnissen des Rechnungshofes, den nicht nur die Finanzaufsicht
zeigt, sondern andere Behörden auch. Getreu dem Motto: Der Staub, den
die Prüfer aufwirbeln, wird sich schon wieder verziehen.
Der Bafin und ihrem Präsidenten jedenfalls sind durch die
Vorkommnisse ein gewaltiger Imageschaden entstanden. Das muss
Konsequenzen haben.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse