Rheinische Post: Überholverbot: Zeichen aus NRW
Archivmeldung vom 25.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den nächsten zehn Jahren wird der Pkw-Verkehr auf den Straßen von Nordrhein-Westfalen um 20 Prozent zunehmen. Der Lastwagenverkehr soll - so sagen es die Experten voraus - sogar um 60 Prozent ansteigen. Dem Land droht ein Verkehrsinfarkt.
Denn es ist unmöglich,
das Fernstraßennetz bis 2017 für die erwartetete Blechlawine fit zu
machen. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) will den Verkehr
durch die Einführung von Lkw-Überholverboten auf zweispurigen
Autobahnen flüssiger machen. Ein Vorstoß, der vor allem den
Spediteuren nicht gefällt. Der Zeitverlust durch die Kriecherei auf
der rechten Spur verursache Millionenschäden, warnen sie. Der
ehrgeizige Wittke wolle sich auf ihre Kosten profilieren. Der
CDU-Politiker aus Gelsenkirchen wird von seinen Gegnern oft als
Lautsprecher bezeichnet. Große Worte - nichts dahinter? Diesmal
stimmt das nicht. Eine Studie, die Wittke in Auftrag gegeben hat,
bestätigt die heilsame Wirkung der Lkw-Überholverbote zur Vermeidung
des Verkehrskollapses. Verkehrsminister aus Ost und West, von CDU und
SPD, schließen sich der NRW-Position einstimmig an. Ein Erfolg, mit
dem auch Wittke nicht gerechnet hat. Gleichzeitig mit dem
Überholverbot müssen jetzt aber auch konsequent die langsamen Laster
aus dem Verkehr gezogen werden. Auch die Fernfahrer haben ein Recht
darauf, zügig vorwärts zu kommen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post