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Neue OZ: Ein Trauerspiel

Archivmeldung vom 08.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die vergangenen acht Jahre waren für die Afghanistan-Mission in vielerlei Hinsicht acht verlorene Jahre. Und der Krieg gegen die Taliban geht verloren, wenn die NATO jetzt nicht die Nerven behält, eine realistische Strategie entwickelt und die nötigen Mittel zur Verfügung stellt.

Doch statt eine Kehrtwende herbeizuführen, fallen die Mitgliedstaaten mit Schuldzuweisungen übereinander her. Was für ein Trauerspiel!

Der heftige Streit über den von einem deutschen Oberst befohlenen Luftangriff hat zutage treten lassen, was lange unter der Oberfläche gärte: In den Machtzentralen in Washington, London oder Berlin herrschen Frust und Enttäuschung vor, die sich nun entladen. Und wie in Deutschland wächst auch in den anderen NATO-Staaten die Opposition gegen den Einsatz am Hindukusch.

Dieser Widerstand war programmiert und ist verständlich. Denn nicht nur die deutsche Afghanistan-Politik ist gescheitert, auch die der Bündnispartner. Die Wahlmanipulation von Afghanistans Präsident Karsai ist nur ein Beispiel für die Folgen einer Vielzahl strategischer Fehler und Illusionen. Wie die, am Hindukusch herrsche kein Krieg. Den haben die Taliban aber bereits vor Jahren erklärt. Die Extremisten werden sich in ihrer Strategie bestätigt sehen, dass sie nur noch abwarten müssen, bis die NATO-Staaten nach und nach zermürbt abziehen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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