Neue OZ: Respekt den Kämpfern
Archivmeldung vom 30.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStellt sich Großbritanniens Regierungschef Gordon Brown im Wahlkampf mit Absicht so dämlich an? Überraschend wäre das nicht. Schließlich häufen sich im Vereinigten Königreich dramatisch die Anzeichen der Krise. So spielt das Land als Finanzplatz global eine herausragende Rolle. Nun auch mit der Folge, dass ökonomische Krise und moralischer Bankrott gewisser Teile der Finanzbranche gerade hier so breite Spuren hinterlassen.
Sicherheitspolitisch gehören die Briten zu den treibenden Kräften. Zu jenen, die zum Beispiel in der NATO gerade dann vorangehen, wenn es riskant wird. Nicht zuletzt die Deutschen haben davon vielfach profitiert. Allein, auch hier wird die Decke den Briten nach allen Seiten zu kurz. Ist Afghanistan für die deutsche Regierung heute ein Problem, gilt das für die britische um ein Vielfaches.
Klarstes Anzeichen der Überdehnung ist die Entwicklung des Haushalts. Neue Schulden in der Größenordnung von mehr als einem Zehntel der gesamten Wirtschaftsleistung allein im vergangenen Jahr stellen Browns Nachfolger oder ihn selbst vor eine äußerst schwierige Aufgabe: Den Staat sanieren, ohne extreme soziale Spannungen zu provozieren, ohne Großbritanniens Status einer europäischen Führungsmacht zu verspielen. Respekt allen, die da ernsthaft Wahlkampf machen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung