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Neue OZ: Kommentar zu Somalia

Archivmeldung vom 14.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Schlechte geht. Aber leider ist nicht zu erwarten, dass Besseres nachkommt. Der Abzug der verhassten Äthiopier baut zweifellos manche Spannung in Somalia ab.

Immerhin scheidet nun eine der militantesten Kräfte aus den Kämpfen dieses seit 1991 nur noch auf dem Papier existenten Staates aus. Doch was bleibt zurück?

Wenn planmäßig auch die - komplett mit dem Retten der eigenen Haut beschäftigte - Friedenstruppe der Afrikanischen Union abzieht, die im Auftrag der UNO gekommen ist, sind die Somalier wieder mit sich allein. Also ihrer Übergangsregierung überlassen, die ihre ohnehin bescheidenen Kräfte in internen Kämpfen verpulvert hat. Und auch den Führern der mächtigsten Clans. Die werden, von außen weniger gestört denn je, ihren Alle-gegen-alle-Krieg verschärfen.

Hier drängen sich Vergleiche auf zum Sudan oder zum Kongo: Ist der Staatszerfall weit genug fortgeschritten, wird es fast unmöglich, die Dinge von außen zum Besseren zu wenden. Auch die Truppe der UNO, die Besatzer aus Äthiopien, die Waffen, die sie nach Somalia eingeschleppt haben, und das Geld der Amerikaner, das ihnen dafür zur Verfügung stand, haben nur eines stabilisiert: Somalias Chaos aus Elend und Gewalt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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