Rheinische Post: Wer hilft der Polizei?
Archivmeldung vom 25.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei der Polizei in NRW kursiert ein Witz über die Funkgeräte. Die würden ungefähr so weit reichen, wie man sie werfen kann Galgenhumor. Die Walkie-Talkies, mit denen die Beamten in NRW kommunizieren, stammen aus der Ära, in der Erik Ode als Kommissar ermittelte.
Die Zeiten haben sich geändert - vor allem für
die Gangster. Während die ihre Opfer im Internet ausloten, ist die
Technik der Polizei auf Schwarz-Weiß-Niveau stehen geblieben.
Das nutzt den Tätern. Noch schlimmer ist, dass die 70er-Jahre-Technik
die Beamten unnötig in Gefahr bringen kann. Der analoge Funk hat
viele Löcher. Was tun, wenn in einer kritischen Situation keine
Verstärkung herbeigerufen werden kann?
Die Digitaltechnik sollte schon längst einsatzbereit sein. Jetzt,
nachdem der Auftrag endlich auf dem Weg zu sein schien, funkt ein
Anbieter dazwischen. Bei der Vergabe soll es nicht koscher zugegangen
sein. Ob das so ist, müssen die Richter entscheiden.
Die erneute Verzögerung wirft - mal wieder - ein Schlaglicht auf
die prekäre Lage der Polizei. Die hat immer mehr zu tun, aber es
fehlt Werkzeug, um die tägliche Arbeit zu verrichten. Wer hilft der
Polizei? Eine Landesregierung, die Investitionen scheut und fünf
Prozent der Stellen abbaut, sicher nicht.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post