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WAZ: Die Links-Partei im Aufwind: Aufplusterei

Archivmeldung vom 30.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Linke ist dort angekommen, wo sie immer hinwollte: Sie ist in aller Munde. Das ist einerseits verständlich, weil es die Fantasien über ein neues, ein fünfgliedriges Parteiensystem in Deutschland und die daraus resultierenden Folgen anregt.

Andererseits sollte man die Linke nicht größer und bedrohlicher machen als sie ist. Kleine Parteien profitieren grundsätzlich von einer niedrigen Wahlbeteiligung wie jetzt in Hessen und Niedersachsen. Zudem sind unter den knapp 384 000 Stimmen, die die Linke in beiden Ländern bekommen hat, reichlich Protestwähler, deren Zuwendung sich die Linke keineswegs sicher sein kann. Die Linke spricht nach dem Einzug in die Parlamente von zwei westdeutschen Flächenstaaten von einer "kulturellen Veränderung" der Republik. Eine Veränderung ist unbestreitbar, zu mehr Aufplusterei besteht aber noch kein Anlass. Zumal es auch Ver-änderungen in die andere Richtung gibt. Seit die Linke in Berlin Seit' an Seit' mit der SPD regiert und dabei Sozialabbau mitverantwortet, anstatt populistische Forderungen herauszuposaunen, fällt der Zuspruch ihr gegenüber deutlich geringer aus.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Norbert Robers)

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