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Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Kabinettskrise

Archivmeldung vom 30.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das am Fall Jung besonders deutlich gewordene Syndrom einer Ministerberufung nicht nach Eignung, sondern medialer Zweckmäßigkeit oder Proporz setzt sich fort: Ursula von der Leyen wurde von Merkel überredet, mit dem Arbeits- und Sozialministerium das frühere Kernressort der Volkspartei CDU zu übernehmen, obwohl sie dafür weder Eignung noch Neigung mitbringt.

Diese Entscheidung, mit der Merkel ihre eigene Schadensbegrenzung betrieb, könnte der Kanzlerin noch auf die Füße fallen. Denn dort hat die Union viel zu verlieren - oder zu gewinnen. Dort spielt aus Sicht der Wähler die Musik. Der oder die Beste wäre gerade gut genug gewesen. Und auch bei der Überraschungsbesetzung Kristina Köhler aus dem CDU-Talentschuppen, zählen Erfahrung und Kenntnis wenig, sondern in dem Fall die Hessenquote. Sachlich überzeugt das alles nicht. Aber deshalb ist Politik so, wie sie ist - wenig überzeugend.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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