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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Genkartoffel

Archivmeldung vom 28.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ilse Aigner ist nicht zu beneiden. Wie sie auch entscheidet, sie bezieht dafür Prügel. Vor zwei Wochen hat sie den Anbau einer bestimmten Genmais-Sorte verboten. Begründet hat sie das mit unklaren Risiken für andere Tiere und Pflanzen.

Lob erhielt sie seinerzeit von bayerischen Landwirten und ihrem Amtskollegen und CSU-Parteifreund Markus Söder in München, die ihren schönen Freistaat von Gentechnik frei halten wollen. Ohrfeigen hagelte es hingegen von Forschungspolitikern aus allen Lagern, die sich um Jobs in Deutschland sorgen. Kartoffeln sind nicht Mais. Von dem nun genehmigten Freilandversuch der Genkartoffel gehe keine Gefahr aus, behauptet die Ministerin. Dafür garantieren kann sie nicht. Falls doch etwas schiefgeht, gibt sie eben ihr Amt auf. Konsequenz sieht aber anders aus. Auch vom Chemiekonzern BASF, der auf 20 Hektar die dollen Knollen pflanzen will, wird niemand für die Harmlosigkeit der Pflanze seine Hand ins Feuer legen wollen. Aber rein freiwillig will das Unternehmen das Anbaugebiet schützen. Insekten und der Wind tragen Blütenpollen ungefragt auf andere Felder. Mit einem Weidezaun, den BASF setzen will, ist das nicht zu verhindern.

Quelle: Westfalen-Blatt

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