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Rheinische Post: Unbelehrbare Banker

Archivmeldung vom 21.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Neun Jahre ist die Finanzkrise her. Kein Banker, dessen Institut mit Milliarden gerettet werden musste, wurde ernsthaft zur Rechenschaft gezogen. Strafen fielen, wenn überhaupt, milde aus. Vorsatz ist strafbar, Gier und Leichtsinn aber nicht. Darauf setzt auch HRE-Chef Georg Funke: Er war zwar so dumm, zu Beginn der Krise eine Tochter mit riskantem Geschäft zu kaufen, nutzt aber nun den Prozess, um Ex-Finanzminister Steinbrück zu beschuldigen.

Das passt ins Bild des Unbelehrbaren. Eine Entschuldigung bei Steuerzahlern, die für Funkes Fehler büßen mussten - Fehlanzeige. Die Entwicklung ist schlecht für das Gerechtigkeitsempfinden im Land, in dem Supermarktkassierer wegen unterschlagener Leergutbons belangt werden. Zugleich birgt sie Gefahren für die Zukunft.

Wenn Manager (anders als Unternehmer) für Entscheidungen nicht haften müssen, ist die Gefahr von Missmanagement hoch. Eine neue Finanzkrise ist nicht ausgeschlossen - zumal US-Präsident Trump jetzt das Frank-Dodd-Gesetz kassiert, das Banken das Spekulieren auf eigene Rechnung verbietet.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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