Rheinische Post: Dem Dalai Lama die Hand reichen
Archivmeldung vom 24.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo sehr man in der vergangenen Woche wieder an den innenpolitischen Führungsqualitäten der Bundeskanzlerin zweifeln konnte, so sehr punktet sie in der Außenpolitik. Der "private Gedankenaustausch" mit dem Dalai Lama, Oberhaupt der Tibeter, bleibt ein starkes und richtiges Signal an die Adresse der chinesischen Machthaber.
Angela Merkel hat auf ihren politischen Instinkt gehört und nicht auf
die Beschwichtiger aus der deutschen Industrie, die durch das Treffen
mit dem Mönch aus den Bergen fette Aufträge aus der chinesischen
Wirtschaft flöten gehen sahen. Doch so kurzsichtig handelt die
Führung in Peking auch wieder nicht. Es blieb bei der Absage eines
drittklassigen Treffens mit der Bundesjustizministerin. Außerdem
schmähten chinesische Internet-Blogger im offiziellen Auftrag die
Kanzlerin. Das "Hexe Merkel"-Geschreibsel wirkte aber eher lächerlich
angesichts des Drohpotenzials der aufstrebenden roten Weltmacht.
Ein knappes Jahr vor den olympischen Spielen in Peking hat Merkel
erneut eindrucksvoll ihre Strategie unterstrichen, Politik und
Wirtschaftsbeziehungen nicht von der Frage der Einhaltung der
Menschenrechte zu trennen. Sie beugt kein Knie vor den hofierten
Demokratiefeinden. Dadurch unterscheidet sich ihre Regierung von den
rot-grünen Beschwichtigern Schröder und Fischer.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post