WAZ: Vier neue Fachhochschulen
Archivmeldung vom 19.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFünf Universitäten gründete Johannes Rau in den 60er- und 70er-Jahren in NRW, mit der Fernuni Hagen sind es sogar sechs. Seither stieg die Zahl der Hochschulen, staatliche und private, in NRW auf 57. Will nun auch Jürgen Rüttgers als Hochschulgründer in die Landesgeschichte eingehen?
Doch was damals richtig war, muss heute nicht mehr unbedingt sinnvoll sein. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass das Land in den Ausbau der akademischen Ausbildung investieren will. Aber Neugründungen sind die teure Variante der Hochschulerweiterung. Zudem dauert es viele Jahre, bis eine neue Hochschule an einem neuen Standort effizient arbeitet. Bis sie voll funktionsfähig ist, könnten die Studienanfängerzahlen schon bald wieder sinken. Bei den Universitäten kann man seit Jahren den gegenläufigen Trend beobachten: Duisburg und Essen wurden zusammengelegt, und mit Bochum und Dortmund die Kooperation verstärkt. Sinnvoller als einige strukturschwache Gebiete mit einer Hochschule zu beglücken, wäre daher der rasche Ausbau bestehender Fachhochschulen. Aber das hat politisch weniger Leuchtkraft.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Christopher Onkelbach)