Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Elterngeld
Archivmeldung vom 25.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehr Vätermonate will die SPD, eine Verlängerung des Elterngeldes die CSU, und jetzt macht sich die CDU-Familienministerin Ursula von der Leyen für ein Teilzeit-Elterngeld stark: Die Familienpolitik, von Gerhard Schröder noch als »Gedöns« abgetan, ist von der politischen Agenda nicht mehr wegzudenken.
Da will auch die FDP nicht zurückstehen und lamentiert, die CDU habe ihr das Erstgeburtsrecht für das Teilzeit-Elterngeld gestohlen. Der Wahlkampf am Wickeltisch ist voll entbrannt. Deshalb sollten Eltern oder Paare, die es werden wollen, nicht allzu sehr auf neue Elterngeld-Wohltaten hoffen. Erstens: Bis zur Bundestagswahl am 27. September gibt es gerade noch fünf Sitzungswochen des Bundestags. Eine politische Sturzgeburt aber steht nicht zu erwarten. Zweitens: Schon jetzt schlägt das Elterngeld jährlich mit vier Milliarden Euro zu Buche. Eine Verlängerung wäre mit erneuten Mehrausgaben verbunden. Die sind angesichts der milliardenschweren Konjunkturpakete und der wachsenden Staatsverschuldung kaum noch zu schultern. Drittens: Ob eine junge Familie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wirklich gut beraten ist, wenn beide Elternteile in Teilzeitarbeit gehen, darf angezweifelt werden. Denn wer garantiert eine Rückkehr zu vollen Bezügen, wenn die 28 Teilzeit-Elternmonate verstrichen sind? Warten wir also den Wahltermin ab. Danach lässt sich wieder seriös Politik machen.
Quelle: Westfalen-Blatt