Rheinische Post: Rot-Grüne Schattenkrieger
Archivmeldung vom 13.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs war im Bundestagswahlkampf 2002 im HarzStädtchen Goslar, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder im dramatischen Flüsterton jegliche deutsche Beteiligung am Irak-Krieg ablehnte. Voll moralischem Rigorismus wandten sich die Wahlkämpfer von Rot-Grün auch in der Folgezeit gegen den Waffengang im Irak.
Das
deutsch-amerikanische Verhältnis nahm darüber dauerhaft Schaden. Wer
Bedenken gegenüber dieser kategorischen Haltung anmeldete, wie die
damalige Oppositionsführerin Angela Merkel, wurde der Kriegstreiberei
bezichtigt.
Die klare Aufteilung in Gutmenschen und Bush-Krieger hat das Ende der
rot-grünen Bundesregierung nicht lange überlebt. Kam das
Bekanntwerden des BND-Einsatzes im Irak nun durch den Zugang zu
vorher unter Verschluss gehaltener Akten zustande, oder ist es ein
als Einschüchterung gedachter Willkommensgruß der Bush-Administration
an die Schröder-Nachfolgerin? Geschenkt.
Frappierender ist, wie rasch die Protagonisten von Rot-Grün aus dem
Licht der moralischen Überlegenheit in den Schatten des politischen
Zweifels rutschen. Zum wiederholten Mal trifft es dabei den einstigen
Kanzleramtschef und heutigen Außenminister Steinmeier. Die Regierung
Schröder und mit ihr Frank-Walter Steinmeier kämpfen spätestens seit
gestern um das, was von ihrem gutem Ruf übrig geblieben ist.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post