Märkische Oderzeitung: Zur Debatte um IQ-Tests für Einwanderer
Archivmeldung vom 29.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDen Berliner CDU-Politiker Peter Trapp muss man nicht kennen; desgleichen nicht den CSU-Kollegen Markus Ferber. Die beiden haben jetzt für Zuwanderer nach Deutschland Intelligenztests vorgeschlagen. Ferber verwies dazu lobend auf das Beispiel Kanada, wo man von Zuwandererkindern einen höheren IQ verlange als bei einheimischen Kindern.
Da hat sich die kanadische Botschaft in Berlin sehr gewundert. Einen rationalen Kern hat der Sommerloch-Verstoß der beiden Unions-Heroen allerdings. Um Zuwanderung zu steuern, sie über Familiennachzug und Flüchtlingsaufnahme hinaus gezielt für Wissenschaft und Arbeit nutzbar zu machen, ist eine Debatte über Kontingente und Qualifikationen angebracht. Die klassischen Einwandererländer können hierbei durchaus als Vorbild dienen. Nur: Die Unionspolitikerin Rita Süssmuth hatte zu diesem Thema 2001 eine Reihe sinnvoller Vorschläge erarbeitet - und sich die Empörung ihrer Parteifreunde zugezogen. Aber das wissen Trapp und Ferber vielleicht nicht mehr. Schade eigentlich, dass in der Politik sich jeder äußern darf - ohne Test.
Quelle: Märkische Oderzeitung