WAZ: Abwärtstrend am Arbeitsmarkt
Archivmeldung vom 18.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Befürchtung wird zur Realität: Die Wirtschaftskrise erreicht den Arbeitsmarkt - und zwar massiv. Trotz Kurzarbeit, von der Ende Juni 1,4 Millionen Beschäftigte betroffen waren, baut allein die Metall- und Elektroindustrie monatlich bis zu 30 000 Stellen ab.
Mit Auslaufen der zeitlich befristeten Kurzarbeit-Regelungen dürfte sich der Abwärtstrend noch beschleunigen. Die zarte Konjunkturerholung, die sich abzeichnet, wird die Spirale nicht aufhalten. Da mag der mögliche künftige Arbeitsminister und amtierende CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla noch sehr das drohende Fiasko der Arbeitslosenversicherung herunterspielen und dem DGB "Panikmache" vorwerfen: Der Bundesagentur für Arbeit brechen in Zeiten steigender Erwerbslosenzahlen massiv die Einnahmen weg. Gewerkschaftsexperte Adamy fordert deshalb schon jetzt höhere Bundes-Zuschüsse (sprich: Steuern) für die Bundesagentur. Dabei wäre nur folgerichtig, den wegen der niedrigen Erwerbslosigkeit 2008 bis Ende 2010 gesenkten Beitrag zur Arbeitslosenversicherung in schlechten Zeiten wieder anzuheben.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung