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Rheinische Post: Unfairer Wahlkampf

Archivmeldung vom 02.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was ist nur in John McCain gefahren? Er schimpft wie ein Rohrspatz, zieht das spannende Duell mit Barack Obama auf Stammtischniveau. Es begann mit dem beleidigenden Spruch von den kriecherisch jubelnden Deutschen. Wer dies noch für einen Ausrutscher hielt, der sieht sich inzwischen eines Schlechteren belehrt.

Die Schlammschlacht hat Methode.  Die Mannschaft des Republikaners tut alles, um Zweifel zu säen und Skepsis zu verstärken. Amerikas Normalbürger soll kalte Füße bekommen, wenn er an Obama denkt. "Der ist keiner von uns", lautet unausgesprochen das Motto McCains. Kein zupackender Amerikaner, sondern ein Rockstar, eine Großpackung heißer Luft. Auf so was mögen die blauäugigen Europäer hereinfallen, die US-Wähler gewiss nicht. Wo ist die Fairness geblieben, die McCain einst versprach? Eine Zeit lang sah es so aus, als gingen die Schläge dieses Wahlkampfes zur Abwechslung einmal nicht unter die Gürtellinie. Die grobe Polemik der Bush-Jahre schien passé. Zwei originelle und unabhängige Köpfe schienen für Debatten mit Anstand zu stehen. Jetzt bedient sich McCain exakt der gleichen Taktik, derer sich George W. Bush 2004 im Zweikampf mit John Kerry bediente.

Quelle: Rheinische Post

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