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Rheinische Post: GM lässt die Muskeln spielen

Archivmeldung vom 26.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die 120 Jahre alte Geschichte der Automobilwirtschaft steht entwicklungsgeschichtlich erst am Übergang zur Kreidezeit: Genau wie bei den Dinosauriern gilt hier noch das erbarmungslose Gesetz der Größe. Porsche wird trotz aller Finesse von VW gefressen.

Der indische No-Name-Gigant Tata schluckt wie aus dem Nichts Jaguar. Der kleine Cabrio-Spezialist Karmann verhungert trotz Cabrio-Boom. Hingegen überlebt der zweitgrößte aller Auto-Dinosaurier, General Motors, nach 15 Jahren Misswirtschaft sogar noch die eigene Pleite. Die US-Regierung musste ihn mit 50 Milliarden Dollar retten, weil bei seinem Sturz das ganze Land gebebt hätte. Der Fehler der Bundesregierung war, die Größen- und Machtverhältnisse im deutsch-amerikanischen Opel-Poker falsch eingeschätzt zu haben. Das Ende der GM-Insolvenz schon im Juli wurde hier schlicht ignoriert. Unverdrossen glaubten die Deutschen weiterhin, dem US-Riesen mit Magna einen Käufer gegen dessen Willen aufzwingen zu können. Und jetzt lässt der wieder erstarkte Riese GM die Muskeln spielen und demonstriert vor aller Welt, dass sein bloßes Nichtstun schon ausreicht, um die Bundesregierung auflaufen zu lassen. Ihren Plan, das heikle Thema Opel noch vor der Wahl abschließen zu können, kann die Regierung begraben. Gut möglich, dass es jetzt überhaupt keine Lösung mehr gibt.

Quelle: Rheinische Post

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