Rheinische Post: Gift-Angst
Archivmeldung vom 01.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer mysteriöse Tod des russischen Ex-Agenten Litvinenko in London greift weit über dessen persönliches Schicksal hinaus. Dabei geht es nicht um die Hintergründe der Tat, die natürlich aufgeklärt werden müssen.
Es geht um die Gefährdung
tausender Menschen, die gleichsam als Randerscheinung eines Mordes
selbst in Lebensgefahr geraten sind. Gift an Bord von Flugzeugen
können Passagiere nicht unmittelbar merken. Wenn sie in ihrer
Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen sind, werden sie es
zeitverzögert wahrnehmen, ohne vielleicht Ursache und Ort zu kennen.
Radioaktive Verseuchung schmeckt, riecht und hört man nicht. Man
spürt irgendwann ihre Auswirkung als schleichende Krankheit, die zum
Tode führen kann.
Die Folge des Verdachts auf radioaktive Verseuchung sind Angst und Panik. Jeder will verständlicherweise Sicherheit, dass er nicht verstrahlt ist. Der Nachweis ist möglich. Er kostet viel Geld und braucht Zeit, je mehr, je größer die Zahl der Betroffenen ist. Genau das ist auch das Kalkül von Terroristen, die mit dem Gedanken an eine strahlende "schmutzige" Bombe spielen. Ihnen kommt es auch nicht auf die tatsächliche Zerstörung an, sondern auf die Angst, die Gesellschaften ins Chaos führt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post